Castell de Raïmat Tempranillo DO

Farblich ein rubinrot. Geschmacklich komplexe Aromen von würzig bis fruchtig, frische Menthol-Noten, würzige Muskatnuss, dunkle Schokolade, etwas Pfeffer und Fenchel, reife Pflaumen und Johannisbeeren, weiche und geschmeidige Tannine sorgen für eine schöne Struktur und einen angenehmen Abgang. Die Geschichte von Raïmat ist eine Reise durch 100 Jahre Weinbau-Leidenschaft, die von einem Visionär begonnen wurde. Manuel Raventós schaffte es einen trockenen Landstrich in ein Meer aus Wein zu verwandeln. Innerhalb weniger Jahre legte er weitläufige Weinberge an. Das war nur durch ein beeindruckendes hydraulisches System möglich, mit dem Wasser in jeden Weinberg geleitet werden konnte. Das ursprüngliche System wurde gegen eine moderne Tröpfchenbewässerung mit Feuchtigkeitssensoren ersetzt, sodass nur dann bewässert wird, wenn es wirklich nötig ist. In den sechziger Jahren wurde eine wichtige Entscheidung getroffen: viele Weinberge wurden mit internationalen Rebsorten bepflanzt. Das war ein Meilenstein für Raïmat, der die Erfolgsgeschichte bis heute prägt.
Doch das größte Geheimnis des Erfolgs von Raïmat ist Nachhaltigkeit. Ein angenehmer und lebendiger Boden resultiert aus minimalen Eingriffen in die Umwelt, Verzicht auf chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel. Als Pionier des nachhaltigen Weinbaus hat Raïmat bereits seit langem eine Zertifizierung der CICC (Catalan Integrated Production Authority). Diese Natürlichkeit spiegelt sich in den Weinen in Form einer ausgesprochenen Reinheit wider. Intensität und Fruchtigkeit entstehen darüber hinaus durch den großen Unterschied zwischen den Tag- und Nachttemperaturen.
Das Wappen der Bodega zeigt eine Hand und eine Weintraube. Diese Zeichen stammen von einem geheimnisvollen Stein, der auf dem Gelände des Weingutes gefunden wurde. Er wurde zum Namensgeber, im Katalanischen heißt Traube „Raïm“ und Hand „Mà“. So entstand der Name „Raïmat“.
Um aromatische und ehrliche Weine zu produzieren reichen Drahtrahmen und harte Arbeit nicht aus. Die Reben brauchen Zuneigung und müssen von ihrem Winzer liebevoll betrachtet werden.
Manuel Raventós

tolle Ergänzung zu jeder Art von Fleisch aber auch zu Fisch. Besonderer Tipp: helles Fleisch mit mediterranen Gewürzen mariniert.

Tempranillo, die edle Rebsorte Spaniens, fasziniert mit ihrer Vielseitigkeit und Tiefe. Ursprünglich aus der Region Rioja stammend, zeichnet sie sich durch ihre markante, rubinrote Farbe und komplexe Aromen von roten Früchten, Tabak und vanilligen Gewürznoten aus. Im Glas entfalten sich oft Nuancen von Kirsche, Pflaume und getrockneten Kräutern. Ihre ausgewogene Säure und zarte Tannine machen Tempranillo-Weine zu harmonischen Begleitern für eine Vielzahl von Gerichten - von Tapas über gegrilltes Fleisch bis hin zu mediterranen Spezialitäten. Ein Genuss für Kenner und Genussliebhaber gleichermaßen.

Costers del Segre ist ein idyllisches Weinanbaugebiet im Nordosten Spaniens nahe der Pyrenäen und bietet eine ebenso beeindruckende wie überraschende Diversität, die es zu einem versteckten Juwel in der Welt des spanischen Weins macht. Als Sommelier schätze ich diese Region für ihre Verspieltheit in Bezug auf Rebsorten und Stile; es ist ein Ort, der Neugierige und Abenteurer belohnt. Ihr Terroir präsentiert ein Spektrum von mediterran bis kontinental und von flach bis hin zu steilen Hanglagen, die eine reiche Vielfalt an Weinen produzieren. Die Dominante in der Rotweinproduktion sind regionale Stars wie die temperamentvolle Tempranillo und die autochthone Sorte Trepat, welche für ihre samtigen Tannine und ihre Früchte gepriesen wird. Auch internationale Zugezogene wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinot Noir, die hier ein hervorragendes neues Zuhause gefunden haben, erweitern das Spektrum. Bei den Weißweinen brilliert die einheimische Macabeo-Traube. Health, eine Sorte mit so viel Säure und Frischer und jedes Mal die Versprechen von Sommer und Zitrusfrüchten. Chardonnay und Sauvignon Blanc haben auch ihren Platz gefunden und runden das Angebot ab. Was mich an den Weinen aus Costers del Segre besonders beeindruckt, ist ihre Ausgewogenheit. Hier findet man keine übermäßig alkoholstarken Weine, sondern einen eleganten Stil, der die Komplexität der Rebsorten, die Lebendigkeit des Terroirs und die meisterhafte Arbeit der Winzer würdigt. Die Weine aus Costers del Segre bieten sowohl subtile Eleganz als auch robuste Tiefe und demonstrieren auf beeindruckende Weise die Fähigkeit dieses Weinanbaugebiets, Weine zu erzeugen, die auf eine lange Geschichte zurückblicken, aber auch einen starken Sinn für die Moderne und Innovation bewahren. In Costers del Segre zu stöbern, ist wie eine Schatzsuche - man kann nie wissen, welche neue Entdeckung einen um die nächste Ecke erwartet. Diese Region ist ein faszinierendes Kaleidoskop an Möglichkeiten und stets bereit, auch den anspruchsvollsten Gaumen zu überraschen.

Wer einmal durch die ausgedehnten Weinberge von Raimat in Costers del Segre spaziert ist, spürt sofort die Kraft und Eigenständigkeit dieses Ortes. Zwischen Pfeifenkräutern, wildem Thymian und dem Duft von warmem Kalkstein wachsen auf über 300 Hektar Reben, deren Ausdruck so nuancenreich ist wie die Landschaft selbst. Besonders der Chardonnay von Raimat bleibt in Erinnerung: Im Glas schimmert er strohgelb mit grünlichen Reflexen, in der Nase besticht er mit Noten von reifer Birne, frischer Limette und zarten floralen Anklängen. Am Gaumen tänzelt er zwischen Saftigkeit und feiner Mineralik – ein perfektes Beispiel dafür, wie vital und präzise weiße Spanier aus dem rauen Nordosten schmecken können. Die Rotweine, etwa der Cabernet Sauvignon, zeigen eine ausbalancierte Dichte mit Aromen von dunkler Kirsche, Gewürznoten und einem Touch getoasteter Eiche. Was alle Raimat-Weine verbindet, ist der Eindruck, dass hier nicht für einen Markt, sondern für ein Terroir vinifiziert wird – mit viel Respekt. Nachhaltigkeit ist keine Marketingphrase: Die Reben werden naturnah gepflegt, der Eingriff ins Ökosystem ist so gering wie möglich. Wer einen Wein sucht, der Kataloniens wilde Seite und beeindruckende Klarheit verkörpert, kommt an Raimat nicht vorbei.